Titel-Beleg Heft 141
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Das Titelfoto zeigt einen Paketbegleitbrief für ein weitergeleitetes Paket von Bernburg (Herzogtum Anhalt-Bernburg) über Erfurt (Provinz Sachsen) nach Magdeburg (Provinz Sachsen).
Verwandt wurde ein kleinformatiger 1-Sgr. Ganzsachenumschlag (U11A) zu frankiert mit einer 3 Sgr. Marke der ersten Ausgabe (Mi.-Nr. 4a).
Die Marke ist mit dem Nummernstempel ,,110" entwertet. Oben rechts wurde als Aufgabestempel der zweizeilige Rahmenstempel ,,BERNBURG 6 7 * 9 10" abgeschlagen.
Adressiert ist der Umschlag wie folgt: ,,Anbei ein Paket R.M. F. L. M. poste restante Erfurt".
Die direkte Entfernung zwischen Bernburg und Erfurt ist 14 Meilen. Für die 14 Meilen Entfernung war es durch die Eisenbahn möglich, dass noch am gleichen Tage der Ausgabestempel (K1 ,,AUSG. 6 7 N 5") siegelseitig abgeschlagen wurde.
Das Gewicht des Paketes wurde mit ,,12 Loth" unterhalb des Wertstempels vermerkt. Die Mindestgebühr für eine Paket innerhalb der 3. Progressionsstufe (10 bis 15 Meilen) war 4 Sgr., die auch bezahlt sind.
In Erfurt wurde das Paket nicht abgeholt und zur Anschrift ,,p(er)add(esse) Julius Meyer, Magdeburg" notiert und Erfurt gestrichen. Weiterhin wurden 5 Sgr. Lagergeld in Blau notiert, welches per Auslagen einzuziehen war. Dieses wurde mit dem roten Wursttempel ,,Auslagen." kenntlich gemacht
Laut Siegelseite wurde in Magdeburg oben ,,Umstehende 5 Sgr Packkammer=Lagergeld in Erfurt angesetzt" notiert. Die Ankunft dort war am 25. Juli. (K1 ,,AUSG. 25 7 N 1").
Die 5 Sgr. Packkammergeld setzen sich aus 1 Sgr. für die ersten 4 Tage
und dann je weitere angefangene Woche 2 Sgr. zusammen. Maximal waren so
14 Tage möglich.
Zusätzlich wurde hier noch der Mindestfahrposttarif von 4 Sgr. für die Sendung von Erfurt nach Magdeburg (ca. 18 Meilen) erhoben, so dass insgesamt 9 Sgr. von Empfänger zu bezahlen war, was auch am 27.7. geschah, da das Paket von der Packkammer abgeholt wurde, wie der vorderseitig abgeschlagene Paketausgabestempel zeigt.