Titel-Beleg Heft 148
Archiv - Titelbelege
Dieses Mal werden gleich zwei Briefe gezeigt, die mit der Eifel als
Teil der Rheinprovinz und der OPD Trier zu tun haben, und daher und
wegen der Optik gut zusammenpassen. Beide sind mit einer 1 Sgr.-Marke,
schwarz/rosa (Mi.Nr. 2a), der 1. Ausgabe freigemacht.
Die Aufgabeorte liegen in direkter Entfernung nur ca. 6,2
Meilen auseinander, Hillesheim in der Vulkan-eifel auf halber Strecke
zwischen Köln und Trier, Hetzerath in der Südeifel, in unmittelbarer
Nähe der Mosel.
Das Sammelgebiet „Eifel“ ist offensichtlich sehr beliebt,
andererseits sind die gesuchten Belege kaum zu finden. Das liegt
vermutlich an der dünnen Besiedlung der Region in Verbindung mit einem
ziemlich geringen Postaufkommen der mitunter sehr kleinen Postanstalten.
Die beginnende Industrialisierung führte zu einer Abwanderung aus der
Eifel. Dementsprechend fallen die Zuschläge auf Auktionen aus, wenn
einmal etwas angeboten wird.
Ein Foto zeigt einen Brief von Hillesheim (Kreis Daun) nach
Blankenheim (OPD Aachen, Kreis Schleiden). Die Marke ist - etwas
nachlässig - mit dem Nummernstempel „629“ entwertet. Zusätzlich wurde
der 2-zeilige Rahmenstempel „HILLESHEIM 9 / 1 5 - 6“ als Aufgabestempel
abgeschlagen. Rückseitig befindet sich der Ausgabestempel „N 11 1 1“,
wobei Tag und Monat falsch gesteckt wurden.
Der Brief ist an den königlich preuß. Notar (August Wilhelm)
Lanser in Blankenheim gerichtet. Aus dem Inhalt ergibt sich 1854 als
Aufgabejahr. Eine Frau K. Schlemmer aus dem Weiler Wiesbaum erkundigt
sich darin nach dem Ergebnis der Versteigerung des Mobiliars ihrer
verstorbenen Eltern.
Der andere Brief geht von Hetzerath (Kreis Wittlich) nach
Trier. Die Marke ist mit dem Nummernstempel „623“ entwertet. Daneben
wurde der Doppelkreisstempel „HETZERATH 9 5“ als Aufgabestempel
abgeschlagen. Auf der Rückseite findet sich der Ausgabestempel „N 9 5
2“; der Brief wurde mithin noch am Aufgabetag zugestellt. Er ist an den
Advokat Anwalt (Karl) Feller in Trier gerichtet, ohne Inhalt und daher
nicht vollständig datierbar. Im Einwohnerverzeichnis von 1853 findet man
„Feller“ in der Brodstrasse 277.
Hillesheim hatte in dieser Zeit ca. 690, Hetzerath ca. 580 Einwohner.
Zur Portoberechnung:
Die direkte Entfernung zwischen Hillesheim und Blankenheim beträgt ca.
16,14 km, d. h. 2,1 Meilen, die zwischen Hetzerath und Trier ca. 18,36
km, d.h. 2,4 Meilen. Die Gebühr für einen Brief der 1. Gewichts- und 1.
Entfernungsstufe betrug 1 Sgr. Somit sind beide korrekt freigemacht.