Titel-Beleg Heft 170
Archiv - Titelbelege

Das Titelfoto zeigt einen sehr gut erhaltenen vollständigen Geschäftsbrief, der am 19. Januar 1862 in Stralsund geschrieben worden ist. Der Absender des Briefes, die Unternehmung J. J. Karnons Nachfolger, berichtet in dem Schreiben von einer schwierigen Absatzlage und weist den Empfänger des Schreibens, einen Herrn G. A. W. Mayer in Breslau darauf hin, dass bis zum heutigen Tage erst 42 der gelieferten Flaschen verkauft werden konnten.
Zur Portoberechnung:
Die Berechnung des Beförderungsentgeltes ist im vorliegenden Fall sehr einfach: es handelt sich um einen Brief der 1. Gewichtsstufe (Gewicht unter einem Loth) und der dritten Entfernungsstufe (über 20 Meilen). Ein solcher Beleg erforderte eine Gebühr in Höhe von 3 Sgr. Diese Gebühr wurde auch beglichen. Zur Darstellung dieser Gebühr kamen jedoch Freimarken aus unterschiedlichen Ausgaben, wobei eine Ausgabe übersprungen worden ist, zur Anwendung: Verklebt wurden eine 2-Sgr.-Freimarke der 2. Ausgabe und eine 1-Sgr.-Freimarke der 4. Ausgabe. Entwertet wurden beide Freimarken mit dem Doppelkreisstempel von Stralsund, Datum 19.1. (1862), 6-7 Uhr.
Hinzuweisen ist noch darauf, dass die 2-Sgr.-Freimarke in der oberen waagerechten Umgrenzungslinie, nahe der rechten Ecke, einen deutlich sichtbaren Bruch aufweist. Direkt rechts nach diesem Bruch zieht sich ein kleiner blauer Keil ins Markeninnere. Diese beiden Merkmale werden auch im vorliegenden Attest, ausgestellt von W. Flemming, Leipzig, ausdrücklich erwähnt.
Auf der Rückseite des Briefes befinden sich zwei unterschiedliche Ausgabestempel, einerseits ein Doppelkreisstempel „AUSG. 21. 1. Nr. 1“ und andererseits ein üblicher Einkreis-Tagesstempel von Breslau mit dem Datum 21.1. 7-8 M.