Titel-Beleg Heft 174 - Arge Preussen

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Titel-Beleg Heft 174

Archiv - Titelbelege
  
Das Titelfoto zeigt eine vom königlich preußischen Postamt in Minden am 30. Juni 1729 ausgestellte Quittung über den Bezug einer Zeitung, die unter dem heutzutage unüblichen Titel „Berlinsche Frag- und Anzeigungs-Nachrichten“ vertrieben worden ist. Bescheinigt wird mit Hilfe dieser Quittung der Bezug der Zeitschrift für den Zeitraum vom 1. Januar bis Ultimo (Ende) Juni 1729; der Bezugspreis betrug 1 Reichstaler.
Das vorgedruckte Quittungsformular war ursprünglich dafür vorgesehen, die Bezahlung des Bezuges der Zeitung der „Mindenschen Frag- und Anzeigungs-Nachrichten“ zu bescheinigen. Das lässt darauf schließen, dass diese Zeitung bereits über eine größere Zahl von Abonnenten verfügte. Jedenfalls wurde ein solches vorgedrucktes Formular benutzt, das Wort „Mindensche“ gestrichen und dafür das Wort Berlinsche“ handschriftlich eingefügt.
Die hier gezeigte Postquittung weist deutlich darauf hin, dass die preußische Post bereits im frühen 18. Jahrhundert bei dem Vertrieb von Zeitungen eine große Rolle gespielt hat. Die Literatur über die Zusammenhänge zwischen der preußischen Postverwaltung und dem Zeitungswesen ist – insgesamt gesehen – relativ dürftig. Hier ergeben sich für einen forschenden Philatelisten noch viele Möglichkeiten, entsprechend tätig zu werden. Das gilt einerseits für noch ausstehende Veröffentlichungen, die sicherlich auf ein breites Interesse stoßen würden und andererseits auf das Zusammentragen solcher Belege, die sich dadurch auszeichnen, dass dieselben noch für relativ geringes Entgelt zu haben sind. Hinzu kommt, dass solche postalischen Quittungsbelege, die im Zusammenhang mit dem Zeitungswesen stehen, in vielen unterschiedlichen Formaten im Handel vorkommen, was wiederum darauf schließen lässt, dass diese Quittungsformulare nicht vom preußischen Zentralpostamt in Berlin genormt worden sind.

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